Start Archiv - Presse Archiskulptur-Wettbewerb von Rheingauschülern in Geisenheim
Archiskulptur-Wettbewerb von Rheingauschülern in Geisenheim PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Wiesbadener Kurier   
Sonntag, den 10. März 2013 um 11:03 Uhr

„Bird of Art“, „Sonnenauge“, „Lightbox“ oder „Fusion Galery Tokio“; so heißen vier von 28 Kunstobjekten, die zur Vernissage in den Räumen der Firma Garreis in Marienthal ausgestellt sind. Die Schüler der 13er Kunst-Leistungskurse von Juliane Dörr und Boris Sobotta an der Rheingauschule Geisenheim haben sich im vergangenen Halbjahr an ein außergewöhnliches Projekt herangewagt.

Planung bis Realisierung

Der Abiturjahrgang setzte die gelernte Theorie im Fachgebiet Architektur mit Hilfestellung der Experten des Messebau-Unternehmens bei der Gestaltung einer „Archiskulptur“ um. Der Kunstbegriff aus Architektur und Skulptur bildete die Grundidee für einen Ausstellungspavillon, den die 28 Teilnehmer von der Planung bis zur Realisierung als Aufgabe bekamen. Den kreativen Unterrichtsstoff mit realen Aufgaben aus dem Arbeitsleben und innovativem Unterricht zu verbinden, dies galt als Gebot der Kunstlehrer wie auch der Projektorganisatorin Celine Crass. Ein spannendes Unterfangen für alle Beteiligten und äußerst nervenaufreibend, wie einige Schülerinnen beteuerten.Pressegeist

Eine echte Herausforderung für die jungen Kunstschaffenden, die neben der kreativen Ideenfindung auch handwerklich gefragt waren. Einen Pavillon zu bauen, hatte für die Schüler anfangs nicht wirklich zu einem Aufschrei des Entzückens geführt, weiß Lehrerin Juliane Dörr zu berichten: „Die haben es eher mit einem Gartenhäuschen verwechselt“.

Doch je weiter die Schüler in das Projekt eintauchten und sich mit der Materie auseinandersetzten, desto mehr gewann das Interesse am Gestalten eines Designobjektes mit skulpturalen Elementen die Oberhand. Der Einsatz verschiedener Materialien wie Hölzer, Laminate, Metalle, Hartschaum oder Teppiche, von Garreis zur Verfügung gestellt, ließen die unterschiedlichsten Konzepte entstehen und traten damit in einen Wettbewerb der „Archiskulpturen“.

„Wir haben alle zu Hause an unseren Objekten gebaut, die ganzen Weihnachtsferien“ verrät Lena Steiner. Die Mama kann ein Lied singen von wochenlangem Baueinsatz im Wohnzimmer: „Saugen Sie mal kleinste Styroporflocken weg“. Doch die Ergebnisse können sich sehen lassen. 28 Ausstellungspavillons, jedes ein Unikat und jedes ein Kunstwerk für sich.

Objekt mit begrüntem Dach

Lena setzt ganz auf Ökologie. Ihr Objekt mit Natursteinen soll sich in die Umgebung einpassen und hat ein begrüntes Dach. Ganz anders der Stil à la Bauhaus von Anna Beck. Drei Räume sollen Ausstellungsflächen für monumentale Skulpturen bieten, ein abnehmbares Dach und Plexiverglasung sorgen für aparte Lichtverhältnisse. Jade Junjumnong setzt dagegen auf dunkles Holz und Plexiglas. Das verschiebbare Überdach setzt besondere Akzente und bietet Multifunktionalität. „Die Idee dazu hatte ich sofort, nur die Umsetzung war schwierig“ verrät Jade, die ihre abstrakte Glasskulptur am Objekt im heimischen Backofen geschmolzen hat.

Begeisterung über die Originalität der Projekte herrschte nicht nur bei den Besuchern der Vernissage. Auch Lehrer Boris Sobotta und Celine Crass haben so viel Kreativität nicht erwartet. Dafür war die Auswahl der drei besten Archiskulpturen für die Jury umso schwieriger.

Wiesbadener Kurier vom 6.3.2013